Es gibt kaum Spiele, die man nicht im Internet spielen kann. Auch für Schachspieler gibt es eine Vielzahl von Angeboten. Da ich mich nach längerer Pause wieder zu diesen zähle, habe ich mir gängige Schach-Portale einmal genauer angeschaut. Für fortgeschrittene Spieler und Vereinsspieler eigenen sich nur die Plattformen Play Chess, Internet Chess Club, World Chess Live (WCL) und Free Internet Chess Server (FICS). Bis auf das kostenfreie FICS handelt es sich um pay to play Anbieter, man bezahlt also eine jährliche Gebühr um alle Dienste des Schachservers nutzen zu können. Die folgende Tabelle bietet eine Übersicht über die Kosten und Leistungen der einzelnen Anbieter. World Chess Live gehört inzwischen zum Internet Chess Club und ist deshalb nicht aufgeführt.
Plattform | Mitglieder | Leistungen | Kosten |
---|---|---|---|
Play Chess | unbekannt, ca. 5000 gleichzeitige Benutzer | Basis: Wertungssystem, Gewertete/ unhewertete Partien, Turniere, Chat, Kiebitzen, Support zusätzlich Premium: Übertragung von Großereignissen mit Kommentaren, Training, Simultan mit GMs, Liga | Basic: 29,90€/ Jahr Premium: 49,90€/ Jahr |
Internet Chess Club | ca. 30.000 | Wertungssystem, Gewertete/ ungewertete Partien, Turniere, Liga, Chat, Kiebitzen, Training, Partien-Datenbank, Übertragung von Großereignissen mit Kommentaren, Support | 39,95$/ 6 Monate 69,95$/ Jahr 179,95$/ 3 Jahre |
Free Internet Chess Server (FICS) | ca. 300.000 | Wertungssystem, Chat, Turniere, Liga, Partieanalyse durch Mitglieder, Schach-Varianten | Kostenlos |
Sind die Leistungen zumindest bei den kommerziellen Anbietern weitgehend gleichwertig, bleibt die Zugangssoftware als Entscheidungsgrundlage. PlayChess, das von Chessbase betrieben wird, bietet eine proprietäre Zugangssoftware, die über eine übersichtliche Oberfläche Zugang zu allen Funktionen der Plattform bietet. Die Oberfläche stammt vom hauseigenen Schachprogramm Fritz ab. Wer Fritz oder ein anderes Produkt des Anbieters besitzt, kann auch über dieses auf den Schachserver zugreifen. Leider sind Zugangssoftware und andere Produkte des Anbieters nur für Windows erhältlich. Die Ausführung in einer virtuellen Maschine ist für schnelle Blitzpartien nicht ausreichend schnell, so dass Unix- und Mac-Benutzer PlayChess besser in einer nativen Windows-Umgebung ausführen sollten.
Die anderen Plattformen bieten aufgrund ihrer offenen Schnittstellen zwar eine Vielzahl von Clients für alle gängigen Plattformen. Eine vergleichbar durchdachte und ergonomisch gestaltete Zugangssoftware können sie aber nicht bieten.
Ich habe mich für Play Chess entschieden, der Zugangssoftware wegen. Insgeheim hoffe ich wie viel andere auch, dass Chessbase irgendwann einen Client für Macs veröffentlich.
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